#1

Meinung der rechten Hand von StR M. Ludwig

in Baurecht oder Eigentumserwerb 16.10.2012 12:23
von Altsiedler
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Ich habe vor längerer Zeit an unseren Wohnbaustadtrat einen Brief geschrieben und habe von seiner Rechten Hand eine Antwort bekommen, die ich interessant finde. Musste leider wieder darauf antworten, da ich Nichtwissenwollen orte. Teile daraus zitiere ich wörtlich.
"1. Das Baurecht ist strikt zu trennen, von den sich darauf befindlichen Baulichkeiten........"
"2. Die derzeitig gültigen Verträge wurden ursprünglich in den 1930er Jahren abgeschlossen. Im Durchschnitt werden derzeit 0.9 Cent (=0,009 EUR) pro m2 Grundfläche und Monat entrichtet. Über 8 Jahrzehnte hinweg wurden somit extrem niedrige Entgelte geleistet, sodass der Grund durch die Stadt Wien nahezu kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
3. Die seitens der Stadt Wien angebotenen Bedingungen sind weit davon entfernt, als marktkonform bezeichnet werden zu können. Sowohl die begutachteten Grundwerte als auch der Verzinsungsfaktor liegen signifikant unter jenen Werten, die am freien MArkt angeboten werden.
4. Selbst wenn es für die Nutzungsberechtigten zur Erhöhung ihrer Entgelte kommt, ist nach wie vor davon auszugehen, dass diese Wohnform im Wien weiten Vergleich als günstig zu bewerten ist......."

Meine Antwort darauf:
............"Im Punkt 1. Ihres Schreibens haben Sie natürlich völlig recht. Das ist allgemein bekannt.

Zu Punkt 2: auch hier haben Sie Recht, wenn Sie mit Entgelten Geld als Zahlungsmittel meinen. Absolut falsch ist Ihre Aussage hingegen, wenn Sie schreiben, dass der Grund von der Gemeinde Wien nahezu kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Sie vergessen dabei, dass diese Gründe, die vor vielen Jahrzehnten von der Gemeinde Wien zur Verfügung gestellt wurden, in der damaligen Zeit um 1920 so gut wie keinen Wert hatten. Auf gut deutsch, die wurden einem nachgeschmissen. Die Gemeinde Wien hat diese Gründe verteilt, damit Wohnraum geschaffen wird und damit die Leute Arbeit haben und nicht auf der Straße Unfug treiben. Sie aufzuschließen hat aber sehr viel Schweiß gekostet. Die Gründe hatten keinerlei Infrastruktur und waren außerhalb des dichteren Siedlungsgebietes bis in die späten 50iger Jahre. Wohl hatte Kagran ein Ortszentrum, nur dort wo die Gründe für die sogenannten 2000 Stundenhäuser zur Verfügung gestellt wurden, war nichts außer Steppe und einige Krötenlacken.
Straßen, Gehsteige, Kanal, Beleuchtung usw. wurden von den sogenannten Siedlern in Eigenregie und mit eigenem Geld errichtet. Wir, die Genossenschafter dürfen das alles auch heute noch erhalten, für alles aufkommen - ja auch für die Straßen, auf denen öffentlich der Verkehr fließt. Für diese und auch für die Gehsteige dürfen wir auch Baurechtszins zahlen. Interessant, finden Sie nicht auch?
Wie ich weiß, ist Ihnen das bekannt (hab ich Ihnen und auch Michi Ludwig gesagt), daher verstehe ich das "nahezu kostenlos" in Ihren Ausführungen nicht. Leider sind SPÖ- und grüne Politiker nicht bereit, sich mit der Siedlerbewegung auseinander zu setzen. Das, was diese Leute in der Gemeinderatssitzung von am 27. Juni d.J. von sich gegeben haben zeigt, dass sie aber schon gar keine Ahnung hatten, worüber sie referierten. Na ja, die Partei hat eben immer Recht, und ihren Vorgaben ist blind zu folgen.

Zu Punkt 3: Niederösterreich ist nicht allzu weit von Wien entfernt - Speckgürtel usw. Soviel ich weiß, ist der Baurechtszins dort um 2/3 billiger, und ich weiß, dass Sie das auch wissen.
Sie wissen auch, dass der neue Baurechtsvertrag wahrscheinlich zum Konkurs unserer Genossenschaft führen würde. Diese würde versuchen, die Kostenexplosion an Ihre Mitglieder weiter zu geben, aber weil die Genossenschaft dabei nach dem uns schützenden Mietrecht rechtlich keine Chance hat, zwingt die Gemeinde Wien im Sideletter zum neuen Baurechtsvertrag unsere Vorstände, gegen ihre Eigentümer bis zur letzten Instanz zu prozessieren. Erst wenn die Genossenschaft in letzter Instanz verloren hat, darf sie vom Vertrag zurück treten.
Wir Gesellschafter der Genossenschaft dürfen die Vergebührung des Vertrags als Stranded Investment abschreiben und weiters die Rechtsanwaltkosten der Siedlungsunion, die Gerichtskosten und unsere eigenen Rechtsanwaltskosten übernehmen, nachdem die Genossenschaft gegen uns Mitglieder in der letzten Instanz verloren hat. Eine Genossenschaft hat aufgrund ihrer Konstruktion kein ausreichendes Eigenkapital, und so werden wir, die Eigentümer schlussendlich für etwas aufkommen müssen, was wir Betroffene nicht wollen. Dass die Genossenschaft den erhöhten Baurechtszins bei uns nicht durchsetzen wird können, hat schon Hr. Ludl (Vorsitzender des Verbandes gemeinnütziger Wohnbaugenossenschaften,...) und u.a. ein im Auftrag unserer Genossenschaft erstelltes Gutachten der Kanzleigemeinschaft Rudnigger,... fest gehalten.

Marktkonform? Versuchen Sie unsere Gründe zu dem Preis unbebauter - unbelasteter Grundstücke zu verkaufen! Sie werden vielleicht so viel bekommen, wie vor 80 Jahren, also sehr sehr wenig. Uns schützt ein sehr starkes Mietrecht, schlecht für die Gemeinde Wien, gut für uns. Die einzigen, die bereit sind, für einen Kauf Geld in die Hand zu nehmen, sind wir Siedler, die wir unsere Häuser auf den Baurechtsgründen bewohnen. Und wir Siedlern haben fast alle Interesse daran zu kaufen.

Da ich weiß, dass auch Sie wissen, in welcher finanziellen Lage sich die Gemeinde Wien befindet (noch um einiges schlechter, als offiziell verbreitet), gibt es nur eine rationale Entscheidung der Gemeinde Wien: weg damit, Verkauf an die, die es bewohnen, auch wenn der Erlös gering ist, aber es ist ein Erlös. Der von Ihnen angestrebte Baurechtszins hat bei 2,80/m2 keine Chance lukriert zu werden, von den 8,38 rede ich gar nicht. Sie wissen das, ich weiß das, sehr viele wissen das. FYI: die BUWOG verkauft Gründe in ähnlicher Lage (Kleingartenanlage im Grünen, ganzjährig bewohnbar,...), die nicht durch Bewohner mit Mietrechten belastet sind um EUR 160,--/m2 an die Mitglieder des Vereins--> große Nachfrage.

Auch wenn unsere Häuptlinge einem Diktat folgend gegen unseren Willen den Baurechtsvertrag in vorliegender Form unterschreiben, in ein paar Jahren heißt es zurück an den Start. Also, wozu die Umwege?........"

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#2

Meinung der "rechten" Hand von StR M. Ludwig

in Baurecht oder Eigentumserwerb 16.10.2012 18:58
von Verzweifelter ALTSIEDLER
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Liebe Siedlerinnen und Siedler,

NICHT ZU VERGESSEN, unsere Gründe sind für GROßINVESTOREN!!! total uninterressant, da NICHT WIRTSCHAFTLICH VERWERTBAR!!!

DER BAURECHTSZINS, auch nach Prof. LUDL, ist an die SIEDLER NICHT weiterverrechenbar!!!

SELBST wenn wir ZU WIENER WOHNEN kämen sind nur "geringste" ERHÖHUNGEN möglich (laut einem GUTACHTEN das die Genossenschaften SÜD OST, GARTENSIEDLUNG, ALTMANNSDORF HETZENDORF und die SIEDLUNGSUNION in Auftrag gegeben hatten), ALLES ANDERE IST LÜGE!!!

DIE RECHTE DIE WIR HEUTE HABEN, BLEIBEN BESTEHEN!!!

GENOSSENSCHAFTEN teilten IHREN Siedlern mit, "WIENER WOHNEN WÄRE FÜR DIE SIEDLER EINE SCHRECKLICHE ERFAHRUNG". Das schrieben Genossenschaften sinngemäß an IHRE Siedler!!! Sollte das die SIEDLER WEITER VERUNSICHERN, damit sie eine EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG" zur BAURECHTSZINSERHÖHUNG, ohne die Vertragspunkte zu kennen, UNTERSCHREIBEN und damit der ERHÖHUNG RECHTLOS ausgesetzt sind?

ACHTUNG!!! SOFORT DIE EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNGEN WIDERRUFFEN!!!

"UNSERE" von uns gewählten VORSTÄNDE vertreten INTERRESSEN zum NACHTEIL der SIEDLER!!!

SIE WISSEN NICHT, DAß DIE SIEDLER die EIGENTÜMER der GENOSSENSCHFT SIND!!! UND NICHT DIE VORSTÄNDE!!!

VOM ERB- und WEITERGABERECHT, das zum Teil bereits uns genommen wurde und NOCH WEITER BESCHNITTEN WERDEN SOLL, gar nicht zu reden!!!!

Es ist NOCH VIEL SCHRECKLICHER ALS MANCHE IMMER NOCH GLAUBEN!!!

WEITER KÄMPFEN IST ANGESAGT. PARTEIBÜCHER RETOURNIEREN!!!!!

Ein sehr verzweifelter ALTSIEDLER!

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#3

RE: Meinung der "rechten" Hand von StR M. Ludwig

in Baurecht oder Eigentumserwerb 16.10.2012 23:15
von Wieviel kostet die Vergebüh
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Wenn unsere Häuptlinge so gierig sind, den neuen SPÖ diktierten Baurechtsvertrag zu unterschreiben, können wir sie dann für das Stranded Investment verantwortlich machen und das hinausgeworfene Geld von ihnen zurück verlangen. Die Expertisen sagen doch, dass der Baurechtsvertrag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder rückwirkend aufgelöst werden muss. Also ist die Unterschrift darauf fahrlässig. Oder???

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#4

RE: Meinung der "rechten" Hand von StR M. Ludwig

in Baurecht oder Eigentumserwerb 19.10.2012 12:32
von Verzweifelter ALTSIEDLER
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Liebe Siedlerinnen und Siedler,

Das Parteibuch ist nicht mehr nötig, ich habe mein Haus schon vor Jahren erhalten, zahle € 180,- Miete inkl.Garten.
Ich hab alles was ich brauche und damals hat es ja einen Sinn gemacht das ich mein Haus bekomme, aber jetzt !!!

Es ist NOCH VIEL SCHRECKLICHER ALS MANCHE IMMER NOCH GLAUBEN!!!

WEITER KÄMPFEN IST ANGESAGT. PARTEIBÜCHER RETOURNIEREN!!!!!

Ein sehr verzweifelter ALTSIEDLER!

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#5

Eigentum ????

in Baurecht oder Eigentumserwerb 23.10.2012 12:21
von GAST
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Hallo Kolegen, habe mir gestern ein Haus ( ehem.Siedlungsunion ) angeschaut mit 1300m2 Grund, im 22 Bezirk. Dieses Haus wurde seinerzeit an den Siedler um 60.000,-- Schilling verkauft. Da die Mieter nicht mehr leben, wird das Haus jetzt mit 660.000,-- EURO verkauft ( Schätzgutachten). Jetzt weis ich warum uns die Gemeinde aus unsereren Häusern vertreiben wollen. Der Grund ist jetzt, der vielfache Wert ( Infrastruktur U-Bahn, SMZOst etc.) des Grunstücks.Wenn sie Wohnungen bauen, bekommen sie das vielfache an Miete und keine nörgelnden Altsiedler mit wenig Miete.

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